L-Threonin
L-threonin
Beschreibung:
L-Threonin ist eine essentielle Aminosäure. Das bedeutet, dass sie in ausreichender Menge über das Futter aufgenommen werden muss, um den Bedarf des Körpers zu decken, weil sie vom Organismus des Pferdes nicht synthetisiert wird. L-Threonin wird bei der Verdauung durch Hydrolyse (Spaltung) von Proteinen durch Enzyme der Bauchspeicheldrüse gewonnen. Pferde können Aminosäuren nur verwerten, wenn alle essentiellen Aminosäuren in ausreichenden Mengen verfügbar sind. Wenn eine essentielle Aminosäure, z. B. L-Threonin, nicht in ausreichender Menge vorliegt, braucht der Organismus des Pferdes sie auf und wandelt die übrigen Aminosäuren in Kohlendioxid, das ausgeatmet wird, und in Harnstoff, der mit dem Harn ausgeschieden wird, um. L-Threonin wird je nach Publikation als zweitwichtigste (nach Lysin) oder drittwichtigste (nach Lysin und Methionin) limitierende Aminosäure angesehen.
Funktion:
L-Threonin fördert das normale Wachstum, indem es zur Aufrechterhaltung des optimalen Proteingleichgewichts im Körper beiträgt. L-Threonin unterstützt auch die Funktionsweise des Herz-Kreislaufsystems, der Leber, des zentralen Nervensystems sowie des Immunsystems. Threonin wird zur Synthese der Aminosäuren Glycin und Serin benötigt, die essentiell für die Produktion von Kollagen, Elastin und Muskelgewebe sind. Threonin trägt dazu bei, das die Bindegewebe und Muskeln des Körpers stark und elastisch bleiben. Dazu zählt auch das Herz, wo es in großen Mengen vorhanden ist. Es trägt auch zum Aufbau starker Knochen und von Zahnschmelz bei, und kann Wundheilungs- und Genesungsprozesse beschleunigen. In Kombination mit den Aminosäuren Asparaginsäure und Methionin unterstützt Threonin die lipotrope Aktivität der Leber, d. h. den Abbau von Fetten und Fettsäuren. Wenn nicht ausreichend Threonin im Körper vorhanden ist, können sich Fette in der Leber ansammeln und schließlich zu Leberversagen führen. Threonin unterstützt das Immunsystem durch die Bildung von Antikörpern.
Quellen:
Für Pferde kommt L-Threonin in bestimmten Pflanzenproteinen vor.
Bedarf:
Für Pferde nicht bestimmt. Pferde nehmen normalerweise ausreichend L-Threonin über das Futter auf.
Mangel:
Die Auswirkungen eines Mangels an essentiellen Aminosäuren sind meist unspezifisch, und viele Symptome unterscheiden sich nicht von einer partiellen oder kompletten Kalorieneinschränkung. Im Allgemeinen zeigt das Pferd Wachstumsstörungen, schlechte Haar- und Hufqualität, Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit. Bei laktierenden Stuten ist die Milchproduktion verringert. Ein Mangel an L-Threonin kann auch zu Verdauungsproblemen und einer Störung der Leberfunktion führen.
Überversorgung:
Bei einer ausgewogenen Ernährung kann es keine Überversorgung geben. Bei zu hoher Eiweißaufnahme kommt es nicht nur zum L-Threonin-Überschuss, sondern zu einem allgemeinen Eiweißüberschuss, der zu Leistungsabfall, Ammoniakausscheidung und erhöhter Wasseraufnahme führt.
Wann können Probleme auftreten?
In der Wachstumsphase und in harten Trainingsphasen kann der Mangel an Threonin und ganz allgemein an Proteinen zu Unterentwicklung und Leistungsschwäche führen.